Geräte und Verkablung
Geräte & Verkabelung
Im Kern ist NetBox ein Tool zur Modellierung Ihrer Netzwerkinfrastruktur, wobei das Geräteobjekt eine zentrale Rolle spielt. Ein Gerät kann jede physische Hardware innerhalb Ihres Netzwerks darstellen, wie z. B. Server, Router oder Switch, und kann optional in einem Rack montiert werden. Innerhalb jedes Geräts werden Ressourcen wie Netzwerkschnittstellen und Konsolenports als separate Komponenten modelliert, die optional zu Modulen gruppiert werden können.
NetBox verwendet Gerätetypen zur Darstellung eindeutiger realer Gerätemodelle. Dadurch kann ein Benutzer einen Gerätetyp und alle seine Komponenten einmal definieren und daraus eine unbegrenzte Anzahl von Geräteinstanzen erstellen.
Hersteller
Ein Hersteller stellt in der Regel eine Organisation dar, die Hardwaregeräte produziert. Diese können von Benutzern definiert werden, sollten jedoch eine reale Entität repräsentieren und keine abstrakte Idee.
Gerätetypen
Ein Gerätetyp stellt eine einzigartige Kombination aus Hersteller und Hardwaremodell dar, die einem spezifischen Gerät entspricht. Jeder Gerätetyp verfügt typischerweise über eine Reihe von Komponenten, die Netzwerkschnittstellen, Geräte-Einschübc, usw. umfassen. Neue Geräte dieses Typs können dann in NetBox erstellt werden, wobei alle zugehörigen Komponenten automatisch übernommen werden.
Die Gerätetyp-Bibliothek
Benutzer können eigene Gerätetypen in NetBox erstellen oder eine Community-Bibliothek vordefinierter Gerätetypen nutzen.
Folgende Komponenten können modelliert werden:
Schnittstellen
Konsolenports
Konsolenserver-Ports
Stromanschlüsse
Steckdosen
Durchgangsports (Front und Rückseite)
Moduleinschübc (die Module aufnehmen)
Geräteeinschübc (die untergeordnete Geräte aufnehmen)
Beispiel: Ein Juniper EX4300-48T Gerätetyp könnte folgende Vorlagen enthalten:
Eine Vorlage für einen Konsolenport ("Console")
Zwei Vorlagen für Stromanschlüsse ("PSU0" und "PSU1")
48 Vorlagen für 1GE-Schnittstellen ("ge-0/0/0" bis "ge-0/0/47")
Vier Vorlagen für 10GE-Schnittstellen ("xe-0/2/0" bis "xe-0/2/3")
Instanziierung von Komponenten
Die Instanziierung von Komponenten aus einer Gerätetyp-Definition erfolgt nur zum Zeitpunkt der Geräteerstellung. Spätere Änderungen am Gerätetyp wirken sich nicht auf bereits erstellte Geräte aus, um unbeabsichtigte Änderungen an bestehenden Geräten zu verhindern.
Geräte
Während ein Gerätetyp den Hersteller und das Modell eines Geräts definiert, stellt ein Gerät selbst ein tatsächlich installiertes Hardwareelement dar. Ein Gerät kann an einer bestimmten Position innerhalb eines Racks installiert oder einem Standort (und optional einer Unterlokation) zugeordnet werden.
Jedes Gerät kann einen Betriebsstatus, eine funktionale Rolle und eine Softwareplattform erhalten. Die Komponenten eines Geräts werden automatisch aus dem zugewiesenen Gerätetyp instanziiert.
Virtuelle Chassis
Manchmal müssen mehrere physische Geräte als gemeinsames Verwaltungselement modelliert werden, wie z. B. stapelbare Switches. Diese können in NetBox als virtuelles Chassis modelliert werden, wobei ein Gerät als Chassis-Master fungiert und die anderen als Mitglieder. Alle Komponenten der Mitgliedsgeräte erscheinen beim Master.
Virtuelle Gerätekontexte (VDCs)
Ein virtueller Gerätekontext (VDC) ist eine logische Partition innerhalb eines Geräts. Jeder VDC arbeitet autonom, teilt jedoch einen gemeinsamen Ressourcenpool. Jede Schnittstelle kann einem oder mehreren VDCs zugewiesen werden.
Modul-Typen & Module
Ähnlich wie Gerätetypen und Geräte können Modul-Typen zur Instanziierung einzelner Module verwendet werden. Module sind Hardwarekomponenten, die in Geräten installiert sind. Module haben oft eigene Unterkomponenten, die dem übergeordneten Gerät zur Verfügung stehen.
Geräteeinschübc vs. Moduleinschübc
Geräteeinschübc enthalten Geräte mit einer eigenen Verwaltungsebene, z. B. Blade-Server.
Moduleinschübc enthalten Module, die nicht eigenständig betrieben werden können, z. B. Line Cards in einem Chassis-Switch.
Eine besondere Funktion von Modulen ist die automatische Umbenennung von Vorlagenkomponenten basierend auf dem Einschub, in dem das Modul installiert ist. Beispiel: Ein Modultyp mit Schnittstellen "Gi{module}/0/1-48" wird in Einschub 7 eines Geräts installiert, wodurch NetBox die Schnittstellen als "Gi7/0/1-48" erstellt.
Verkabelung
NetBox modelliert Kabel als Verbindungen zwischen bestimmten Gerätekomponenten und anderen Objekten. Jedes Kabel kann mit Typ, Farbe, Länge und Bezeichnung versehen werden. NetBox führt grundlegende Plausibilitätsprüfungen durch, um ungültige Verbindungen zu verhindern (z. B. kann eine Netzwerkschnittstelle nicht mit einer Stromsteckdose verbunden werden).
Beide Enden eines Kabels können mit mehreren Objekten desselben Typs verbunden werden. Beispielsweise kann eine Netzwerkschnittstelle über ein Glasfaserkabel mit zwei separaten Ports an einem Patchpanel verbunden werden.