SNMP Erklärung: Unterschied zwischen den Versionen
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Zur Überwachung werden sogenannte Agenten eingesetzt. Dabei handelt es sich um Programme, die direkt auf den überwachten Geräten laufen, oder um Hardware, welche die gleichen Aufgaben erfüllt. Diese Programme/Geräte sind in der Lage, den Zustand des Netzwerkgerätes zu erfassen und auch selbst Einstellungen vorzunehmen oder Aktionen auszulösen. Mit Hilfe von SNMP ist es möglich, dass die zentrale Managementstation mit den Agenten über ein Netzwerk kommunizieren kann. Dazu gibt es sieben verschiedene Datenpakete, die gesendet werden können: | Zur Überwachung werden sogenannte Agenten eingesetzt. Dabei handelt es sich um Programme, die direkt auf den überwachten Geräten laufen, oder um Hardware, welche die gleichen Aufgaben erfüllt. Diese Programme/Geräte sind in der Lage, den Zustand des Netzwerkgerätes zu erfassen und auch selbst Einstellungen vorzunehmen oder Aktionen auszulösen. Mit Hilfe von SNMP ist es möglich, dass die zentrale Managementstation mit den Agenten über ein Netzwerk kommunizieren kann. Dazu gibt es sieben verschiedene Datenpakete, die gesendet werden können: | ||
Version vom 18. Oktober 2019, 08:36 Uhr
Das Simple Network Management Protocol (SNMP) ist ein Netzwerkprotokoll, das von der Internet Engineering Task Force entwickelt wurde, um Netzwerkelemente von einer zentralen Station aus überwachen und steuern zu können. Das Protokoll regelt dabei die Kommunikation zwischen den überwachten Geräten und der Überwachungsstation. SNMP beschreibt den Aufbau der Datenpakete, die gesendet werden können und den Kommunikationsablauf. Es wurde dabei so ausgelegt, dass jedes netzwerkfähige Gerät mit in die Überwachung aufgenommen werden kann. Zu den Aufgaben des Netzwerkmanagements, die mit SNMP möglich sind, zählen:
- Überwachung von Netzwerkkomponenten,
- Fernsteuerung und Fernkonfiguration von Netzwerkkomponenten,
- Fehlererkennung und Fehlerbenachrichtigung.
Durch seine Einfachheit, Modularität und Vielseitigkeit hat sich SNMP zum Standard entwickelt, der sowohl von den meisten Managementprogrammen als auch von Endgeräten unterstützt wird.
Funktionsweise
Zur Überwachung werden sogenannte Agenten eingesetzt. Dabei handelt es sich um Programme, die direkt auf den überwachten Geräten laufen, oder um Hardware, welche die gleichen Aufgaben erfüllt. Diese Programme/Geräte sind in der Lage, den Zustand des Netzwerkgerätes zu erfassen und auch selbst Einstellungen vorzunehmen oder Aktionen auszulösen. Mit Hilfe von SNMP ist es möglich, dass die zentrale Managementstation mit den Agenten über ein Netzwerk kommunizieren kann. Dazu gibt es sieben verschiedene Datenpakete, die gesendet werden können:
- GET-REQUEST
- zum Anfordern eines Management-Datensatzes.
- GETNEXT-REQUEST
- um den nachfolgenden Datensatz abzurufen (um Tabellen zu durchlaufen).
- GETBULK (ab SNMPv2)
- um eine angegebene Anzahl an Datensätzen auf einmal abzurufen, ähnelt mehreren GETNEXT-REQUEST.
- SET-REQUEST
- um einen oder mehrere Datensätze eines Netzelementes zu verändern. Manchmal verlangt ein Netzelement die gleichzeitige Änderung mehrerer Datensätze, um die Konsistenz zu überprüfen. Beispielsweise erfordert die Konfiguration einer IP-Adresse die gleichzeitige Angabe der Netzwerkmaske.
- GET-RESPONSE
- Antwort auf eines der vorherigen Pakete.
- TRAP
- unaufgeforderte Nachricht von einem Agenten an den Manager, dass ein Ereignis eingetreten ist. Programme wie Wireshark, die zum Dekodieren von Protokollen wie SNMP benutzt werden, nennen dieses Datenpaket auch REPORT. Ein TRAP kann auch geschickt werden, wenn die in einem SET-REQUEST-Paket beschriebene(n) Datensatzänderung(en) nicht durchgeführt werden konnte(n), und nicht nur, um eine Fehlfunktion (z. B. einen Defekt eines Moduls eines Netzelements) zu melden.
- INFORM-REQUEST
- aufgebaut wie ein Trap, nur dass dieser vom Empfänger quittiert wird.
Die drei GET-Pakete (GET, GETNEXT, GETBULK) können vom Manager zu einem Agenten gesendet werden, um Daten über die jeweilige Station anzufordern. Dieser antwortet mit einem RESPONSE-Paket, das entweder die angeforderten Daten oder eine Fehlermeldung enthält.
Mit dem SET-REQUEST-Paket kann ein Manager Werte beim Agenten verändern. Damit ist es möglich, Einstellungen vorzunehmen oder Aktionen auszulösen. Der Agent bestätigt die Übernahme der Werte ebenfalls mit einem GET-RESPONSE-Paket.
Wenn der Agent bei der Überwachung des Systems einen Fehler erkennt, kann er diesen mit Hilfe eines TRAP-Paketes unaufgefordert an die Management-Station melden. Diese Pakete werden nicht vom Manager bestätigt. Der Agent kann daher nicht feststellen, ob das gesendete TRAP-Paket beim Manager angekommen ist.
Damit die Netzwerkbelastung gering bleibt, wird zum Versenden der Nachrichten das verbindungslose Protokoll UDP verwendet. Der Agent und der Manager kommunizieren (Requests/Responses) auf dem Port 161, während der Port 162 zum Empfangen der TRAP-Meldungen vorgeschrieben ist.
Management Information Base
Zum Rahmenwerk des SNMP-basierten Management gehört nicht nur das Protokoll, sondern auch die Repräsentation der Datenbasis, die im Netzwerkgerät vorhanden ist und die man als „Management Information Base“ oder abgekürzt als „MIB“ bezeichnet.
