Systemd Grundlagen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Xinux Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(7 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
+
*[[Systemd Basics]]
= Besonderheiten =
+
*[[Systemd Besonderheiten]]
; Abwärtskompatibilität zu SysVinit-Scripten
+
*[[Systemd Units]]
: systemd ist abwärtskompatibel, jedoch werden Features benutzt, welche nur unter Linux verfügbar sind.
+
*[[Systemd Runlevel / Targets]]
: Somit ist er nur auf Systemen mit Linux-Kernel lauffähig.
 
; Parallelisierung
 
: Es werden möglichst viele Prozesse gleichzeitig beim Booten gestartet um das System optimal aus zulasten.
 
; Abhängigkeits-Regeln
 
: Um bei der Parallelisierung dennoch sicher zustellen dass Dienste welche von anderen Diensten benötigt werden rechtzeitig vor diesen zu starten. (z.B. '''D-Bus''')
 
; cgroups
 
: Anstelle von ProzessIDs werden cgroups benutzt. Dies bedeutet, dass Dienste nicht mehr "Abhauen" können. Selbst durch doppeltes Forken.
 
; Ereignis basiertes Starten von Diensten
 
: Ähnlich '''inetd''' kann systemd Dienste bei Bedarf starten.
 
: Dies kann z.B. über einen Socket oder Bus geschehen.
 
; Binärscripte
 
: Langfristig sollen Shell-Skripte komplett verschwinden und anstelle eines Init-Skripts jeder Dienst eine Konfigurationsdatei erhalten in welcher definiert wird wie dieser zu starten ist.
 
; Kommandos
 
: Bei Sys-V-init laufen Dienste immer im Hintergrund als Daemon. Bei Systemd wird erwartet, dass der Prozess hinter exec im Vordergrund läuft. Nur so lange der Prozess im Vordergrund durchgeführt wird betrachtet Systemd ihn auch als laufend. Endet der mit exec gestarter Prozess, so endet für Systemd auch der Service und dieses wartet nun darauf, dass wieder ein passendes Traget auftritt.
 
; Prozesse beenden
 
: Beim Stoppen eines Jobs kümmert sich Systemd ausschließlich um den per exec im Vordergrund gestarteten Prozess. Er sendet ein SIGTERM und erwartet, dass er sich selbst beendet. Falls er dies jedoch nicht tut wird er mittels SIGKILL einfach abgebrochen.
 
 
 
= Verfügbarkeit (01/2015) =
 
 
 
{|
 
 
 
 
 
{|
 
! Distribution !! Status
 
|-
 
| '''Fedora''' || Fedora seit version 15 Standard
 
|-
 
| '''openSUSE''' || openSUSE seit 12.1 Standard
 
|-
 
| '''Mandriva''' || seit Mandriva 2011 Standart
 
|-
 
| '''Debian''' || seit debian 8 jessie Standart
 
|-
 
| '''Ubuntu''' || seit 15.04
 
|-
 
| '''Arch''' || seit Oktoper 2012
 
|-
 
| '''Red Hat''' || seit version 7
 
|}
 
 
 
systemd wurde als externe Abhängigkeit für '''GNOME 3.2''' vorgeschlagen.
 
 
 
= Units =
 
 
 
Systemd wird über Dateien mit einem INI-Datei ähnlichen Format konfiguriert. In der Terminologie von systemd sind dies "Units". Bei Ubuntu vorinstallierte Units sind im Ordner /lib/systemd/system/ gespeichert. Falls sich jedoch eine Unit mit gleichem Namen im Verzeichnis /etc/systemd/system/ befindet, so wird diese bevorzugt und jene unterhalb von /lib ignoriert. Damit hat man die Möglichkeit, eine Unit an eigene Gegebenheiten anzupassen, ohne dass man befürchten muss, dass sie bei einer Systemaktualisierung überschrieben wird. Es existieren verschiedene Typen von Units, die von systemd je nach Endung des Dateinamens unterschiedlich behandelt werden:
 
 
 
 
 
{| class="wikitable"
 
! Typ !! Beschreibung
 
|-
 
| .device ||  Legt Gerätedateien an
 
|-
 
|  .mount ||  Ein- und Aushängen von Dateisystemen
 
|-
 
|  .path  || Startet die Unit via inotify
 
|-
 
|  .service || Für Dienste
 
|-
 
|  .socket || Stellt Verbindungen zwischen Prozessen her
 
|-
 
|  .target || Definiert eine Gruppe von Units
 
|-
 
|  .timer ||    Für wiederkehrende Aufgaben, ähnlich cron-Jobs
 
|-
 
|}
 
 
 
===Befehl zum Anzeigen===
 
*systemctl list-units (zum anzeigen aller Units auf einem System)
 
 
 
 
 
*systemctl list-units --type service (zum anzeigen aller Units vom Typ "Service" auf einem System)
 
<pre>
 
apport.service            loaded active    exited        LSB: automatic crash r
 
apt-daily.service        loaded activating start  start Daily apt activities
 
atd.service              loaded active    running      Deferred execution sch
 
...
 
</pre>
 
 
 
= Administration =
 
== Runlevel / Targets ==
 
{| class="wikitable"
 
! SystemVinit Runlevel !! Systemd Target !! Kommentar
 
|-
 
| 0 || runlevel0.target, poweroff.target || System herunterfahren
 
|-
 
| 1, s, single || runlevel1.target, rescue.target || Einzelnuzer Modus
 
|-
 
| 2, 4 || runlevel2.target, runlevel4.target, multi-user.target || Benuzerdefiniert, Standardmäsig identisch zu 3
 
|-
 
| 3 || runlevel3.target, multi-user.target || Multi-user, Shell. Anmeldung über mehrere Consolen und7oder netzwerk
 
|-
 
| 5 || runlevel5.target, graphical.target || Multi-user, Grafisch. Gewöhnlich alle Dienste aus 3 sowie grafische Oberfläche
 
|-
 
| 6 || runlevel6.target, reboot.target || Reboot
 
|-
 
| emergency || emergency.target || Notfall Shell
 
|}
 
 
 
== systemctl ==
 
 
*[[Systemd systemctl]]
 
*[[Systemd systemctl]]
 
==Service File==
 
 
*[[Systemd Service examples]]
 
*[[Systemd Service examples]]
 
+
*[[Systemd Best Practice]]
==Änderungen==
+
*[[Systemd kurz und knapp]]
Nach Änderungen
+
*[[systemctl kurz und knapp]]
*systemctl daemon-reload
 
*systemctl enable firewall.service
 
*systemctl start firewall.service
 
 
 
= journalctl =
 
systemd verwendet standardmäßig ein zentrales Protokoll bzw. Journal, in das von journald alle Logmeldungen geschrieben werden. Zur Abfrage des Journals dient der Befehl journalctl.
 
==Bootlogs==
 
*journalctl -b
 
==Journal vom 1 September bis zum 2. September 3 Uhr==
 
*journalctl --since "2016-09-01" --until "2016-09-02 03:00"
 
 
 
 
 
== FAQ ==
 
; Wie setze ich das Runlevel beim Booten?
 
: Unter systemd werden Runlevel als Targets bezeichnet. Um das Boot "Target" beim Booten zu setzen hängt man z.B. einen der folgenden Kernel Parameter an.
 
* <code>systemd.unit=multi-user.target</code> (entspricht Runlevel 3)
 
* <code>systemd.unit=rescue.target</code> (entspricht Runlevel 1)
 
 
 
 
 
; Wie setze ich das Standard Target?
 
: Für Runlevel 3
 
# systemctl -f enable multi-user.target
 
: Für Runlevel 5
 
# systemctl -f enable graphical.target
 

Aktuelle Version vom 9. Januar 2023, 12:46 Uhr