Ipv6 slaac: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Xinux Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Thomas.will verschob die Seite Ipv6 slaac für globale Addresse nach Ipv6 slaac)
 
(17 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 +
=SLAAC - Stateless Address Autoconfiguration (IPv6)=
 +
*Stateless Address Autoconfiguration (SLAAC) ist ein Verfahren zur zustandslosen und automatischen Konfiguration von IPv6-Adressen an einem Netzwerk-Interface.
 +
*Mit "stateless" bzw. "zustandslos" ist gemeint, dass die jeweilige IPv6-Adresse nicht zentral vergeben und gespeichert wird.
 +
*Demnach erzeugt sich der Host seine IPv6-Adresse unter Zuhilfenahme zusätzlicher Informationen selbst.
 +
*SLAAC ist die Weiterentwicklung von Verfahren für die klassische IP-Autokonfiguration unter IP4.
 +
*Anders als bei IPv4 übernehmen IPv6-Router dabei eine aktive Rolle.
 +
*Man unterscheidet grob gesehen zwischen globalen IPv6-Adressen (Global Scope) und link-lokalen IPv6-Adressen (Local Scope).
 +
*Mit der Stateless Address Autoconfiguration kann sich ein IPv6-Host sowohl eine link-lokale, als auch eine globale IPv6-Adresse erzeugen.
 +
*Damit bietet IPv6 den gleichen Komfort wie beim Betrieb eines sehr einfach gehaltenen DHCP-Servers.
 +
*Das Ziel von SLAAC ist, dass ein Host zumindest eine link-lokale IPv6-Adresse bekommt, mit der in jedem Fall eine Verbindung innerhalb des lokalen Netzwerks möglich ist.
 +
*In einem weiteren Schritt würde sich ein Host per SLAAC ein globale IPv6-Adresse erzeugen, mit der er auch Verbindungen ins Internet aufbauen kann.
 +
=Slaac für eine link-locale Adresse=
 +
*Die link-locale Adresse:
 +
{| class="wikitable"
 +
|-
 +
! Network Prefix
 +
! Interace Identifier
 +
|-
 +
| Net-ID
 +
| Host-ID
 +
|-
 +
| fe80::
 +
| gesucht?
 +
|}
 +
==EUI-64 Verfahren==
 +
*Mac-Address: 00:0c:fd:8e:2d:1c
 +
*Modifikation im ersten Byte wird das 2 Bit negiert
 +
*Ergebnis: 02:0c:fd:8e:2d:1c
 +
*Die ersten 3 Byte kommen an den Anfang der 8 Byte
 +
*Die zweiten 3 Byte kommen ans Ende der 8 Byte
 +
*Dazwischen kommt ein: ff:fe
 +
 +
{| class="wikitable"
 +
|-
 +
! Network Prefix
 +
! Interace Identifier
 +
|-
 +
| Net-ID
 +
| Host-ID
 +
|-
 +
| fe80::
 +
| 02:0c:fd:ff:fe:8e:2d:1c
 +
|}
 +
 +
==Windows Verfahren==
 +
*Pseudozufällig bei der Installation generiert
 +
{| class="wikitable"
 +
|-
 +
! Network Prefix
 +
! Interace Identifier
 +
|-
 +
| Net-ID
 +
| Host-ID
 +
|-
 +
| fe80::
 +
| 03:0c:df:ab:fe:7e:2d:1c
 +
|}
 +
 
=Slaac für eine globale Adresse=
 
=Slaac für eine globale Adresse=
 +
*Mit seiner link-lokalen IPv6-Adresse kann der Host nur im lokalen Netzwerk kommunizieren.
 +
*Für das Internet braucht er eine zusätzliche IPv6-Adresse, die er sich ebenfalls selber generiert.
 +
*Dazu muss der Host beim Standard-Gateway (nächster Router) nachfragen, was der Präfix des globalen Adressblocks ist.
 +
*Dabei handelt es sich um den Adressraum, den man vom Netzzugangsprovider (ISP) zugeteilt bekommen hat.
 +
*Der Präfix ist in der Regel 64 Bit lang.
 +
*Diesen Präfix gibt der Router in regelmäßigen Abständen per Router Advertisement bekannt.
 +
*Sofern der Client oder Host diesen noch nicht erhalten hat, kann er den Präfix auch per Solicitation Message (Router Solicitation) anfordern.
 +
*Als Antwort kommt ein oder auch mehrere Router Advertisements mit dem globalen Präfix zurück.
 +
*Router Solicitation (Solicitation Message): Mit seiner link-lokalen IPv6-Adresse bittet der Host auf der Multicast-Adresse "ff02::2" um den globalen Präfix (optional).
 +
*Router Advertisement (Advertisement Message): Der Router schickt daraufhin eine Nachricht mit dem globalen Präfix für dieses Netzwerk, der MTU (Größe der IP-Pakete) und dem Flag "autonomous".
 +
*Aus dem per Router Advertisement erhaltenen Präfix und dem Interface Identifier der link-lokalen Adresse wird dann die globale IPv6-Adresse gebildet.
 +
*Danach prüft der Host, ob diese Adresse im lokalen Netzwerk schon vergeben ist (Duplicate Address Detection, DAD).
 +
*Wenn sie frei ist, weist er die globale Adresse seiner Netzwerkschnittstelle zu.
 +
=Passiv=
 
{{#drawio:slaac-globale-address-1}}
 
{{#drawio:slaac-globale-address-1}}
 +
=Aktiv=
 
{{#drawio:slaac-globale-address-2}}
 
{{#drawio:slaac-globale-address-2}}
=Slaac für eine link-locale Adresse=
+
 
{{#drawio:slaac-globale-address-3}}
+
=Quelle=
{{#drawio:slaac-globale-address-4}}
+
*https://www.elektronik-kompendium.de/sites/net/1902131.htm#:~:text=Stateless%20Address%20Autoconfiguration%20(SLAAC)%20ist,zentral%20vergeben%20und%20gespeichert%20wird.

Aktuelle Version vom 12. März 2024, 07:59 Uhr

SLAAC - Stateless Address Autoconfiguration (IPv6)

  • Stateless Address Autoconfiguration (SLAAC) ist ein Verfahren zur zustandslosen und automatischen Konfiguration von IPv6-Adressen an einem Netzwerk-Interface.
  • Mit "stateless" bzw. "zustandslos" ist gemeint, dass die jeweilige IPv6-Adresse nicht zentral vergeben und gespeichert wird.
  • Demnach erzeugt sich der Host seine IPv6-Adresse unter Zuhilfenahme zusätzlicher Informationen selbst.
  • SLAAC ist die Weiterentwicklung von Verfahren für die klassische IP-Autokonfiguration unter IP4.
  • Anders als bei IPv4 übernehmen IPv6-Router dabei eine aktive Rolle.
  • Man unterscheidet grob gesehen zwischen globalen IPv6-Adressen (Global Scope) und link-lokalen IPv6-Adressen (Local Scope).
  • Mit der Stateless Address Autoconfiguration kann sich ein IPv6-Host sowohl eine link-lokale, als auch eine globale IPv6-Adresse erzeugen.
  • Damit bietet IPv6 den gleichen Komfort wie beim Betrieb eines sehr einfach gehaltenen DHCP-Servers.
  • Das Ziel von SLAAC ist, dass ein Host zumindest eine link-lokale IPv6-Adresse bekommt, mit der in jedem Fall eine Verbindung innerhalb des lokalen Netzwerks möglich ist.
  • In einem weiteren Schritt würde sich ein Host per SLAAC ein globale IPv6-Adresse erzeugen, mit der er auch Verbindungen ins Internet aufbauen kann.

Slaac für eine link-locale Adresse

  • Die link-locale Adresse:
Network Prefix Interace Identifier
Net-ID Host-ID
fe80:: gesucht?

EUI-64 Verfahren

  • Mac-Address: 00:0c:fd:8e:2d:1c
  • Modifikation im ersten Byte wird das 2 Bit negiert
  • Ergebnis: 02:0c:fd:8e:2d:1c
  • Die ersten 3 Byte kommen an den Anfang der 8 Byte
  • Die zweiten 3 Byte kommen ans Ende der 8 Byte
  • Dazwischen kommt ein: ff:fe
Network Prefix Interace Identifier
Net-ID Host-ID
fe80:: 02:0c:fd:ff:fe:8e:2d:1c

Windows Verfahren

  • Pseudozufällig bei der Installation generiert
Network Prefix Interace Identifier
Net-ID Host-ID
fe80:: 03:0c:df:ab:fe:7e:2d:1c

Slaac für eine globale Adresse

  • Mit seiner link-lokalen IPv6-Adresse kann der Host nur im lokalen Netzwerk kommunizieren.
  • Für das Internet braucht er eine zusätzliche IPv6-Adresse, die er sich ebenfalls selber generiert.
  • Dazu muss der Host beim Standard-Gateway (nächster Router) nachfragen, was der Präfix des globalen Adressblocks ist.
  • Dabei handelt es sich um den Adressraum, den man vom Netzzugangsprovider (ISP) zugeteilt bekommen hat.
  • Der Präfix ist in der Regel 64 Bit lang.
  • Diesen Präfix gibt der Router in regelmäßigen Abständen per Router Advertisement bekannt.
  • Sofern der Client oder Host diesen noch nicht erhalten hat, kann er den Präfix auch per Solicitation Message (Router Solicitation) anfordern.
  • Als Antwort kommt ein oder auch mehrere Router Advertisements mit dem globalen Präfix zurück.
  • Router Solicitation (Solicitation Message): Mit seiner link-lokalen IPv6-Adresse bittet der Host auf der Multicast-Adresse "ff02::2" um den globalen Präfix (optional).
  • Router Advertisement (Advertisement Message): Der Router schickt daraufhin eine Nachricht mit dem globalen Präfix für dieses Netzwerk, der MTU (Größe der IP-Pakete) und dem Flag "autonomous".
  • Aus dem per Router Advertisement erhaltenen Präfix und dem Interface Identifier der link-lokalen Adresse wird dann die globale IPv6-Adresse gebildet.
  • Danach prüft der Host, ob diese Adresse im lokalen Netzwerk schon vergeben ist (Duplicate Address Detection, DAD).
  • Wenn sie frei ist, weist er die globale Adresse seiner Netzwerkschnittstelle zu.

Passiv

Aktiv

Quelle