Pseudo top level domain DNSSEC: Unterschied zwischen den Versionen

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Falls die Konfiguration korrekt ist, sollten RRSIG-Einträge sichtbar sein.
 
Falls die Konfiguration korrekt ist, sollten RRSIG-Einträge sichtbar sein.
  
=== Wir brauchen noch einen Anker ===
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=== Eintragen der Trust-Anker im Resolver ===
==== Beispiel zum Ermitteln der Schlüssel (DNSKEY) ====
+
==== Beispiel zum Ermitteln der DNSKEYs ====
  
Die benötigten Schlüssel werden mit folgendem Befehl ermittelt (auszuführen auf dem Toplevel-DNS-Server):
+
Die benötigten Schlüssel zur Einrichtung eines Trust-Ankers werden mit folgendem Befehl auf dem autoritativen DNS-Server ermittelt:
  
;'''DNSKEY für int:'''  
+
;'''DNSKEY für int:'''
 
*dig DNSKEY int @127.0.0.1 +short
 
*dig DNSKEY int @127.0.0.1 +short
  
;'''DNSKEY für 88.10.in-addr.arpa:'''  
+
;'''DNSKEY für 88.10.in-addr.arpa:'''
 
*dig DNSKEY 88.10.in-addr.arpa @127.0.0.1 +short
 
*dig DNSKEY 88.10.in-addr.arpa @127.0.0.1 +short
  
 
Ausgabeformat des benötigten Schlüssels (Beispiel):
 
Ausgabeformat des benötigten Schlüssels (Beispiel):
  
<pre> 257 3 13 ABCDEFG1234567...... </pre>
+
257 3 13 ABCDEFG1234567......
Nur der Schlüssel, der mit '''257 3 13''' beginnt, wird als Trust-Anker verwendet.
 
  
==== DNSSEC-Trust-Anker auf dem Toplevel-DNS-Server (dnsgw.int) ====
+
Nur der DNSKEY mit der Kennung '''257 3 13''' wird als Trust-Anker verwendet.
  
Um eine korrekte Validierung der DNSSEC-Kette zu gewährleisten, muss auf dem obersten DNS-Server ('''dnsgw.int''') ein DNSSEC-Trust-Anker für die signierten Zonen eingerichtet werden. Nur der Toplevel-Server benötigt diese Trust-Anker, sekundäre Server (Second-Level) benötigen diese nicht.
+
==== DNSSEC-Trust-Anker auf dem Resolver ====
  
Die folgenden Zeilen müssen in der Datei '''/etc/bind/named.conf.options''' auf dem Toplevel-DNS-Server '''dnsgw.int''' eingetragen werden:
+
Um DNSSEC-Validierung für die eigene Pseudo-TLD zu ermöglichen, müssen die Trust-Anker manuell auf jedem DNS-Resolver eingetragen werden, der die Signaturen prüfen soll.
  
<pre> managed-keys {
+
Der autoritative DNS-Server (z. B. dnsgw.int) stellt nur die signierten Zonen bereit, nimmt jedoch selbst keine Validierung vor.
  int. initial-key 257 3 13 "<hier-den-Key-der-int-Zone-einfügen>";
 
  88.10.in-addr.arpa. initial-key 257 3 13 "<hier-den-Key-der-Reverse-Zone-einfügen>"; };
 
</pre>
 
  
=== Abschluss ===
+
Die folgenden Zeilen werden auf dem jeweiligen Resolver in der Datei '''/etc/bind/named.conf.options''' oder '''named.conf''' eingetragen:
Nachdem die Trust-Anker eingetragen wurden, wird der DNS-Server neu gestartet: *systemctl restart bind9
 
  
Ab jetzt validiert '''dnsgw.int''' die signierten Zonen korrekt.
+
managed-keys {
 +
  int. initial-key 257 3 13 "<hier-den-Key-der-int-Zone-einfügen>";
 +
  88.10.in-addr.arpa. initial-key 257 3 13 "<hier-den-Key-der-Reverse-Zone-einfügen>";
 +
};
 +
 
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==== Abschluss ====
 +
 
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Nach dem Eintragen der Trust-Anker muss der DNS-Dienst auf jedem Resolver neu gestartet werden:
 +
 
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*systemctl restart bind9
 +
 
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Ab jetzt validieren die Resolver die DNSSEC-Signaturen für die angegebenen Zonen korrekt.
  
 
=== Fazit ===
 
=== Fazit ===
 
Mit diesen Schritten ist die Pseudo-Top-Level-Domain mit DNSSEC abgesichert. Falls ein Slave-Server existiert, muss auch dort DNSSEC aktiviert und die signierte Zone übernommen werden.
 
Mit diesen Schritten ist die Pseudo-Top-Level-Domain mit DNSSEC abgesichert. Falls ein Slave-Server existiert, muss auch dort DNSSEC aktiviert und die signierte Zone übernommen werden.

Aktuelle Version vom 22. März 2025, 08:29 Uhr

DNSSEC-Umstellung für eine Pseudo-Top-Level-Domain

Einleitung

Dieser Artikel beschreibt die Aktivierung von DNSSEC für eine Pseudo-Top-Level-Domain (TLD), die mit BIND9 verwaltet wird. DNSSEC stellt sicher, dass die Antworten des DNS-Servers authentifiziert und vor Manipulation geschützt sind.

Voraussetzungen

  • Ein laufender BIND9-Nameserver, der als autoritativer DNS-Server für die Pseudo-TLD dient.
  • Installation der notwendigen Werkzeuge: `dnssec-tools` oder `bind9-utils`.
  • Zugriff auf das Verzeichnis `/var/cache/bind/` zur Speicherung der signierten Zonen.

Generierung der DNSSEC-Schlüssel

DNSSEC benötigt zwei Arten von Schlüsseln:

  • Zone Signing Key (ZSK): Signiert die Zone und wird häufiger gewechselt.
  • Key Signing Key (KSK): Signiert den ZSK und wird seltener gewechselt.

int

ZSK erzeugen

  • dnssec-keygen -a RSASHA256 -b 2048 -n ZONE int

KSK erzeugen

  • dnssec-keygen -a RSASHA256 -b 4096 -f KSK -n ZONE int

Die generierten Dateien sehen ungefähr so aus:

Kint.+008+12315.key
Kint.+008+12315.private
Kint.+008+43144.key
Kint.+008+43144.private
Integration der DNSSEC-Schlüssel in die Zone

Die .key-Dateien müssen in die Zonendatei /var/cache/bind/int eingebunden werden:

  • for k in Kint*.key ; do echo \$INCLUDE /var/cache/bind/$k >> /var/cache/bind/int; done

88.10.in-addr.arpa

ZSK erzeugen

  • dnssec-keygen -a RSASHA256 -b 2048 -n ZONE 88.10.in-addr.arpa

KSK erzeugen

  • dnssec-keygen -a RSASHA256 -b 4096 -f KSK -n ZONE 88.10.in-addr.arpa

Die generierten Dateien sehen ungefähr so aus:

K88.10.in-addr.arpa.+008+06136.key
K88.10.in-addr.arpa.+008+06136.private
K88.10.in-addr.arpa.+008+29361.key
K88.10.in-addr.arpa.+008+29361.private
Integration der DNSSEC-Schlüssel in die Zone

Die .key-Dateien müssen in die Zonendatei /var/cache/bind/88.10.in-addr.arpa eingebunden werden:

  • for k in K88*.key ; do echo \$INCLUDE /var/cache/bind/$k >> /var/cache/bind/88.10.in-addr.arpa; done

Zonensignierung mit DNSSEC

Sobald die Schlüssel eingebunden sind, wird die Zone signiert:

  • dnssec-signzone -A -N INCREMENT -o int -t /var/cache/bind/int
  • dnssec-signzone -A -N INCREMENT -o 88.10.in-addr.arpa -t /var/cache/bind/88.10.in-addr.arpa

Dies erzeugt signierte Dateien mit der Endung .signed.

Anmerkungen zum DNSSEC-Schlüsselwechsel


BIND9-Konfiguration anpassen

Die Datei `/etc/bind/named.conf.local` muss angepasst werden, damit die signierten Zonen verwendet werden:

zone "int" {
    type master;
    file "/var/cache/bind/int.signed";
    allow-query { any; };
    dnssec-policy default;
    inline-signing yes;
};

zone "88.10.in-addr.arpa" {
    type master;
    file "/var/cache/bind/88.10.in-addr.arpa.signed";
    allow-query { any; };
    dnssec-policy default;
    inline-signing yes;
};

DNSSEC in BIND9 aktivieren

In der Datei `/etc/bind/named.conf.options` folgende Einstellungen setzen:

options {
        directory "/var/cache/bind";
        listen-on-v6 { none; };
        allow-recursion { any; };
        allow-query { any; };
        dnssec-validation auto;
};

Neustart von BIND9

Nach den Änderungen muss der DNS-Server neu gestartet werden:

  • systemctl restart bind9

Überprüfung von DNSSEC

Zur Kontrolle, ob DNSSEC korrekt funktioniert:

  • dig DNSKEY @localhost +dnssec +nocomments +nostats int
; <<>> DiG 9.18.33-1~deb12u2-Debian <<>> DNSKEY @localhost +dnssec +nocomments +nostats int
; (2 servers found)
;; global options: +cmd
;int.				IN	DNSKEY
int.			3600	IN	DNSKEY	257 3 13 T9/K08SYQ/7ZglXeagB72j7N9Y5jPVj5Y0qF2thquvpB2Go1M4A43qQw JYqRhuzomoezctxzL6G/VsP9oXxNLQ==
int.			3600	IN	RRSIG	DNSKEY 13 1 3600 20250327161304 20250313151304 54869 int. qb0Hilp7DnpOQkfDp6GhiX3kJ16pw4ItAe/u+k6Q+9kZbLiRwAaiigGO 5YLwuSKgSGbBcAiUZhpnhBdWgflVhg==
  • dig DNSKEY @localhost +dnssec +nocomments +nostats 88.10.in-addr.arpa
; <<>> DiG 9.18.33-1~deb12u2-Debian <<>> DNSKEY @localhost +dnssec +nocomments +nostats 88.10.in-addr.arpa
; (2 servers found)
;; global options: +cmd
;88.10.in-addr.arpa.		IN	DNSKEY
88.10.in-addr.arpa.	3600	IN	DNSKEY	257 3 13 bRxcMus3OaNS63VwfNedkyso5Oui+v9gVbM3eg7sN3G43nJqgeCtr5E3 725nyKX30EYZQGiAovYM3rXWi1QS0w==
88.10.in-addr.arpa.	3600	IN	RRSIG	DNSKEY 13 4 3600 20250327161117 20250313151117 39443 88.10.in-addr.arpa. uzTWdjuEy8OlU2u6oex7WWEPb1vJtI7T1MbJy0Smz6ODKdWzYySjT1qU AcZ+aZS/qANqFaUhxFmzugupDzDLrg==


Falls die Konfiguration korrekt ist, sollten RRSIG-Einträge sichtbar sein.

Eintragen der Trust-Anker im Resolver

Beispiel zum Ermitteln der DNSKEYs

Die benötigten Schlüssel zur Einrichtung eines Trust-Ankers werden mit folgendem Befehl auf dem autoritativen DNS-Server ermittelt:

DNSKEY für int:
  • dig DNSKEY int @127.0.0.1 +short
DNSKEY für 88.10.in-addr.arpa:
  • dig DNSKEY 88.10.in-addr.arpa @127.0.0.1 +short

Ausgabeformat des benötigten Schlüssels (Beispiel):

257 3 13 ABCDEFG1234567......

Nur der DNSKEY mit der Kennung 257 3 13 wird als Trust-Anker verwendet.

DNSSEC-Trust-Anker auf dem Resolver

Um DNSSEC-Validierung für die eigene Pseudo-TLD zu ermöglichen, müssen die Trust-Anker manuell auf jedem DNS-Resolver eingetragen werden, der die Signaturen prüfen soll.

Der autoritative DNS-Server (z. B. dnsgw.int) stellt nur die signierten Zonen bereit, nimmt jedoch selbst keine Validierung vor.

Die folgenden Zeilen werden auf dem jeweiligen Resolver in der Datei /etc/bind/named.conf.options oder named.conf eingetragen:

managed-keys {

  int. initial-key 257 3 13 "<hier-den-Key-der-int-Zone-einfügen>";
  88.10.in-addr.arpa. initial-key 257 3 13 "<hier-den-Key-der-Reverse-Zone-einfügen>";

};

Abschluss

Nach dem Eintragen der Trust-Anker muss der DNS-Dienst auf jedem Resolver neu gestartet werden:

  • systemctl restart bind9

Ab jetzt validieren die Resolver die DNSSEC-Signaturen für die angegebenen Zonen korrekt.

Fazit

Mit diesen Schritten ist die Pseudo-Top-Level-Domain mit DNSSEC abgesichert. Falls ein Slave-Server existiert, muss auch dort DNSSEC aktiviert und die signierte Zone übernommen werden.