Linux mount und umount
mount
mount fügt die einzelnen Dateisysteme auf den verschiedenen Massenspeichern zu einem einzigen Dateisystembaum zusammen. Linux unterstützt verschiedene Arten von Dateisystemen. Die einzelnen Partitionen und Laufwerke sind als Gerätedateien (special-files) im Ordner /dev abgebildet. Die auf den Partitionen gespeicherten Dateisysteme werden durch den mount Befehl auf beliebige leere Verzeichnisse aufgesetzt. mount erstellt eine Liste der aufgesetzten Dateisysteme in /etc/mtab. Der Kernel unterhält die gleiche Liste im Prozeßdateisystem in /proc/mounts. Wenn mount ohne Kommandozeilenargumente aufgerufen wird, zeigt es den Inhalt dieser Liste an. Wenn ein mount-Befehl unvollständig angegeben wird, werden die fehlenden Parameter automatisch aus der Datei /etc/fstab ergänzt.
Schema:
mount [Optionen] Gerät Mountpunkt
-a alle Dateisysteme werden automatisch wie in /etc/fstab beschrieben
zusammengefügt
-o Option ... bestimmt mit einer durch Kommata getrennten Liste von
Optionen verschiedene Eigenschaften des Dateisystems
-r (read-only) veranlasst das mount-Kommando, das Dateisystem readonly
aufzusetzen
-t Typ spezifiziert den Typ des Dateisystems, das aufgesetzt werden soll
-v (verbose) veranlaßt das mount-Kommando, Informationen zum
Programmverlauf auf den Bildschirm zu schreiben
Beispiele:
root@zero:~# mount -t ext3 /dev/sdb1 /mnt/ root@zero:~# mount -t iso9660 -o ro /dev/cdrom /media/cdrom
Ohne Optionen werden die eingehängten Dateisysteme aufgelistet
root@zero:~# mount /dev/sda1 on / type ext3 (rw,relatime,errors=remount-ro) ... /dev/sdb1 on /mnt type ext3 (rw) /dev/sr0 on /media/cdrom0 type iso9660 (ro)
Allgemeine Mount-Optionen
Es wurde der Parameter -o schon erwähnt. Hinter diesem können verschiedene Optionen für die zu mountende Partition angegeben werden. Folgende Optionen gelten für alle Dateisystem-Typen:
| atime | Immer wenn auf eine Datei zugegriffen wird, die atime auf aktuelle Zeit setzen (Standart) |
| auto | Diese Option nützt nichts an der Kommanozeile: steht diese Option jedoch in der /etc/fstab, dann wird diese Partition automatisch gemountet. |
| defaults | Benutzt automatisch die Option dev,suid,rw,exec,auto,nouser |
| dev | Gerätedateien werden interpretiert |
| exec | Starten von Binaries erlaubt |
| noatime | Die Zugriffszeit nicht updaten (Geschwindigkeitsgewinn) |
| noauto | Die Partition wird nicht automatisch gemountet (Das Gegenteil zu "auto"). |
| nodev | Gegenteil zu dev |
| noexec | Gegenteil zu exec |
| suid | Erlaubt das Setzen von suid-Bits. |
| nosuid | Das Gegenteil zu suid |
| nouser | Die Partition darf nur von root gemountet werden |
| user | Die Partition darf von jedem gemountet werden |
| remount | Ein gemountetes Dateisystem unmounten und wieder mounten; wird oft zum Ändern der Optionen benutzt |
| ro | Die Partition wird nur lesbar gemountet |
| rw | Die Partition kann auch beschrieben werden |
| loop | Zum Mounten eines Loopbackdevices |
| bind | Ermöglicht das erneute Einbinden eines Verzeichnisses an einem anderen Ort im Dateisystem, wodurch es an beiden Stellen gleichzeitig sichtbar ist |
umount
setzt das aufgesetzte Dateisystem des mit der Gerätedatei verbundenen Gerätes von dem Verzeichnis ab. Beispielsweise muß eine Diskette mit Dateisystem erst auf diese Weise abgesetzt werden, bevor sie aus dem Laufwerk genommen werden kann. umount führt automatisch einen sync Befehl zur Sicherung aller im Cache gehaltenen Daten aus.
Weil das eine Weile dauern kann, ist es von großer Wichtigkeit mit dem Herausnehmen einer Diskette so lange zu warten, bis der Schreibvorgang beendet ist.
umount kann nur inaktive Dateisysteme absetzen. Das bedeutet, daß kein anderes Dateisystem auf dem abzusetzenden System aufgesetzt sein darf, und daß kein Prozeß ein Verzeichnis des abzusetzenden Systems als Arbeitsverzeichnis benutzen darf.Insbesondere darf sich kein Benutzer in dem abzusetzenden Dateisystem aufhalten. Andernfalls wird eine Meldung der Form ...device busy ausgegeben.
-a setzt alle in /etc/fstab aufgeführten Devices ab (auch das Root-
Filesystem)
-v Verbose Mode
-t Typ setzt nur Dateisysteme vom Typ ab. Beschreibung des
Parameters Typ ist beim Kommando mount zu finden.
Umount des Devices
root@zero:~# mount -t ext3 /dev/sdb3 /mnt/ root@zero:~# umount /dev/sdb3
Umount des Verzeichnisses
root@zero:~# mount -t ext3 /dev/sdb3 /mnt/ root@zero:~# umount /mnt/
Es kann kein Device umountet werden auf das zugegriffen wird
root@zero:/mnt# umount /dev/sdb3
umount: /mnt: device is busy.
(In some cases useful info about processes that use
the device is found by lsof(8) or fuser(1))