Kernel – Variablen

Aus Xinux Wiki
Version vom 13. Juni 2023, 10:52 Uhr von Thomas.will (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „== Kernel Variablen und sysctl == Kernel-Variablen sind wichtige Parameter, die das Verhalten und die Leistung des Betriebssystemkernels steuern. Sie können…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kernel Variablen und sysctl

Kernel-Variablen sind wichtige Parameter, die das Verhalten und die Leistung des Betriebssystemkernels steuern. Sie können mithilfe des `sysctl`-Dienstprogramms geändert werden, um das Systemverhalten anzupassen und die Systemleistung zu optimieren.

sysctl

Das `sysctl`-Dienstprogramm ist ein mächtiges Werkzeug, das es Administratoren ermöglicht, Kernel-Parameter während der Laufzeit zu lesen und zu ändern. Die `sysctl`-Einstellungen können in zwei Arten gespeichert werden: temporär und permanent. Temporäre Änderungen werden bis zum nächsten Neustart beibehalten, während permanente Änderungen in der Konfigurationsdatei `/etc/sysctl.conf` oder in den entsprechenden Dateien im Verzeichnis `/etc/sysctl.d/` gespeichert werden.

Kernel-Variablen bearbeiten mit sysctl

Zum Anzeigen der aktuellen Konfiguration kann man den Befehl `sysctl -a` oder `sysctl -A` verwenden. Um eine spezifische Variable zu ändern, verwendet man `sysctl -w`. Zum Beispiel, um die maximale Anzahl von offenen Dateien zu ändern, könnte man folgenden Befehl verwenden:

sysctl -w fs.file-max=100000

perl Copy code

Einige wichtige Kernel-Variablen

  • `vm.swappiness`: Bestimmt, wie aggressiv das System den Swap-Speicher nutzt.
  • `fs.file-max`: Legt die maximale Anzahl von Dateien fest, die gleichzeitig geöffnet sein können.
  • `net.ipv4.ip_forward`: Steuert, ob das System IP-Pakete zwischen Netzwerken weiterleiten kann.
  • `kernel.shmmax`: Bestimmt die maximale Größe eines gemeinsam genutzten Speichersegments.
  • `net.core.somaxconn`: Legt die Obergrenze für die Warteschlange eingehender Verbindungsanfragen fest.

Sicherheitsaspekte

Die Kernel-Variablen können auch aus Sicherheitsgründen angepasst werden. Zum Beispiel kann durch Deaktivieren von IP Forwarding (`net.ipv4.ip_forward`) das System vor bestimmten Arten von Netzwerkangriffen geschützt werden.

Fazit

Die richtige Konfiguration der Kernel-Variablen kann entscheidend für die Leistung und Sicherheit eines Systems sein. Das `sysctl`-Dienstprogramm ist ein mächtiges Werkzeug zur Anpassung dieser Einstellungen. Jedoch sollte seine Verwendung mit Sorgfalt erfolgen, um unbeabsichtigte Auswirkungen auf das System zu vermeiden.