SIP Grundlagen

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SIP (Session Initiation Protocol)
  • SIP ist ein Protokoll zur Einrichtung, Steuerung und Beendigung von Kommunikationssitzungen in IP-Netzwerken.
  • Es ermöglicht die Übertragung von Sprache, Video, Instant Messaging und anderen Multimedia-Daten.
  • SIP basiert auf einer textbasierten Syntax und verwendet das Hypertext Transfer Protocol (HTTP)-ähnliche Nachrichtenformat.
SIP-Nachrichten
  • SIP-Nachrichten werden zwischen SIP-Clients und -Servern ausgetauscht, um Kommunikationssitzungen zu initiieren, zu steuern und zu beenden. SIP-Nachrichten umfassen Request-Nachrichten, die Aktionen initiieren (z.B. INVITE für Anrufe, REGISTER für Registrierung) und Response-Nachrichten, die den Status der Aktionen anzeigen (z.B. 200 OK für erfolgreiche Aktionen).
SIP-Adressen
  • SIP verwendet Uniform Resource Identifiers (URI), um Teilnehmer zu identifizieren und anzusprechen.
  • SIP-Adressen werden oft in der Form von "sip:user@example.com" angegeben.
  • Sie können auch zusätzliche Informationen enthalten, wie z.B. den Port für die Kommunikation oder Parameter für spezielle Dienste.
Proxy-Server
  • SIP-Proxy-Server fungieren als Vermittler zwischen den Teilnehmern und unterstützen die Weiterleitung von SIP-Nachrichten.
  • Sie dienen als Zwischenstationen, um Anrufe weiterzuleiten, Authentifizierung durchzuführen und andere Funktionen wie Netzwerkadressübersetzung (NAT) oder Lastverteilung bereitzustellen.
Registrar
  • Ein SIP-Registrar ist für die Registrierung von SIP-Endpunkten verantwortlich.
  • SIP-Clients können sich bei einem Registrar anmelden, um ihre Verfügbarkeit und IP-Adresse bekannt zu geben.
  • Andere Teilnehmer können dann den Registrar konsultieren, um die aktuelle Lokation eines bestimmten Endpunkts zu ermitteln.
User Agent
  • Ein SIP-User-Agent ist eine Software oder ein Gerät, das SIP-Funktionen implementiert.
  • Es kann entweder ein SIP-Client (z.B. Softphone) oder ein SIP-Server (z.B. Proxy oder Registrar) sein.
  • Ein User Agent kann die Rolle des Initiators oder Empfängers einer SIP-Kommunikation übernehmen.
SDP (Session Description Protocol)
  • SDP wird in SIP-Nachrichten verwendet, um Informationen über die gewünschten Medienparameter einer Kommunikationssitzung zu übertragen.
  • Es enthält Details wie die unterstützten Audio- und Video-Codecs, Bandbreitenanforderungen und Netzwerkadressen für die Medienübertragung.
NAT-Traversal
  • SIP unterstützt Mechanismen zum Umgang mit Network Address Translation (NAT) in IP-Netzwerken.
  • Da NAT dazu führen kann, dass SIP-Nachrichten blockiert oder umgeleitet werden, werden Techniken wie STUN (Session Traversal Utilities for NAT), ICE (Interactive Connectivity Establishment) oder TURN (Traversal Using Relays around NAT) verwendet, um die Kommunikation über NAT-Grenzen hinweg zu ermöglichen.
Presence-Dienste
  • SIP ermöglicht die Bereitstellung von Präsenzinformationen, die anzeigen, ob ein Teilnehmer verfügbar, abwesend oder in einem bestimmten Zustand ist.
  • Präsenzinformationen werden verwendet, um die Erreichbarkeit und Verfügbarkeit von Personen in Echtzeit zu kommunizieren.