Linux mount und umount
Version vom 23. Oktober 2023, 12:55 Uhr von Thomas.will (Diskussion | Beiträge)
mount
- mount fügt die einzelnen Dateisysteme auf den verschiedenen Massenspeichern zu einem einzigen Dateisystembaum zusammen.
- Linux unterstützt verschiedene Arten von Dateisystemen.
- Die einzelnen Partitionen und Laufwerke sind als Gerätedateien (special-files) im Ordner /dev abgebildet.
- Die auf den Partitionen gespeicherten Dateisysteme werden durch den mount Befehl auf beliebige leere Verzeichnisse aufgesetzt.
- mount erstellt eine Liste der aufgesetzten Dateisysteme in /etc/mtab.
- Der Kernel unterhält die gleiche Liste im Prozeßdateisystem in /proc/mounts.
- Wenn mount ohne Kommandozeilenargumente aufgerufen wird, zeigt es den Inhalt dieser Liste an.
- Wenn ein mount-Befehl unvollständig angegeben wird, werden die fehlenden Parameter automatisch aus der Datei /etc/fstab ergänzt.
Schema
mount [Optionen] Gerät Mountpunkt
| -a | alle Dateisysteme werden automatisch wie in /etc/fstab beschrieben zusammengefügt |
| -o | Option ... bestimmt mit einer durch Kommata getrennten Liste von Optionen verschiedene Eigenschaften des Dateisystems |
| -r | (read-only) veranlasst das mount-Kommando, das Dateisystem readonly aufzusetzen |
| -t Typ | spezifiziert den Typ des Dateisystems, das aufgesetzt werden soll |
| -v | (verbose) veranlaßt das mount-Kommando, Informationen zum Programmverlauf auf den Bildschirm zu schreiben |
Beispiele:
- mount -t ext3 /dev/sdb1 /mnt/
- mount -t iso9660 -o ro /dev/cdrom /media/cdrom
Ohne Optionen werden die eingehängten Dateisysteme aufgelistet
- mount
/dev/sda1 on / type ext3 (rw,relatime,errors=remount-ro) ... /dev/sdb1 on /mnt type ext3 (rw) /dev/sr0 on /media/cdrom0 type iso9660 (ro)
Allgemeine Mount-Optionen
- Es wurde der Parameter -o schon erwähnt. Hinter diesem können verschiedene Optionen für die zu mountende Partition angegeben werden.
- Folgende Optionen gelten für alle Dateisystem-Typen:
| Option | Erklärung |
|---|---|
| atime | Immer wenn auf eine Datei zugegriffen wird, die atime auf aktuelle Zeit setzen (Standard) |
| auto | Diese Option nützt nichts an der Kommandozeile: steht diese Option jedoch in der /etc/fstab, dann wird diese Partition automatisch gemountet. |
| defaults | Benutzt automatisch die Optionen dev,suid,rw,exec,auto,nouser |
| dev | Gerätedateien werden interpretiert |
| exec | Starten von Binaries erlaubt |
| noatime | Die Zugriffszeit nicht updaten (Geschwindigkeitsgewinn) |
| noauto | Die Partition wird nicht automatisch gemountet (Das Gegenteil zu "auto"). |
| nodev | Gegenteil zu dev |
| noexec | Gegenteil zu exec |
| suid | Erlaubt das Setzen von suid-Bits. |
| nosuid | Das Gegenteil zu suid |
| nouser | Die Partition darf nur von root gemountet werden |
| user | Die Partition darf von jedem gemountet werden |
| remount | Ein gemountetes Dateisystem unmounten und wieder mounten; wird oft zum Ändern der Optionen benutzt |
| ro | Die Partition wird nur lesbar gemountet |
| rw | Die Partition kann auch beschrieben werden |
| loop | Zum Mounten eines Loopbackdevices |
| bind | Ermöglicht das erneute Einbinden eines Verzeichnisses an einem anderen Ort im Dateisystem, wodurch es an beiden Stellen gleichzeitig sichtbar ist |
umount
- setzt das aufgesetzte Dateisystem des mit der Gerätedatei verbundenen Gerätes von dem Verzeichnis ab.
- Beispielsweise sollte ein USB-Stick erst auf diese Weise abgesetzt werden, bevor abgezogen wird.
- umount führt automatisch einen sync Befehl zur Sicherung aller im Cache gehaltenen Daten aus.
- Weil das eine Weile dauern kann, ist es von großer Wichtigkeit mit dem Herausnehmen einer Diskette so lange zu warten, bis der Schreibvorgang beendet ist.
- umount kann nur inaktive Dateisysteme absetzen.
- Das bedeutet, daß kein anderes Dateisystem auf dem abzusetzenden System aufgesetzt sein darf, und daß kein Prozeß ein Verzeichnis des abzusetzenden Systems als Arbeitsverzeichnis benutzen darf.
- Insbesondere darf sich kein Benutzer in dem abzusetzenden Dateisystem aufhalten.
- Andernfalls wird eine Meldung der Form ...device busy ausgegeben.
| Option | Erklärung |
|---|---|
| -a | setzt alle in /etc/fstab aufgeführten Devices ab (auch das Root-Filesystem) |
| -v | Verbose Mode |
| -t Typ | setzt nur Dateisysteme vom Typ ab. Beschreibung des Parameters Typ ist beim Kommando mount zu finden. |
| -l lazy | ermöglicht das Zurücksetzen der Dateisysteme in einem umount-Befehl in einer nicht-reihenfolge. |
Beispiele
- Umount des Devices
- mount -t ext3 /dev/sdb3 /mnt/
- umount /dev/sdb3
- Umount des Verzeichnisses
- mount -t ext3 /dev/sdb3 /mnt/
- umount /mnt/
- Es kann kein Device umountet werden auf das zugegriffen wird
- umount /dev/sdb3
umount: /mnt: device is busy.
(In some cases useful info about processes that use
the device is found by lsof(8) or fuser(1))
Aufgaben
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