Hdparm

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hdparm

hdparm ist ein Kommandozeilen-Utility in Unix-ähnlichen Betriebssystemen, das zum Einstellen und Anzeigen von ATA-Festplatten-Parametern verwendet wird. Es bietet auch eine Methode zur Messung der Leistung der Festplatte.

Installation

Auf den meisten Linux-Distributionen kann hdparm mit dem Paketmanager installiert werden. Zum Beispiel auf Debian-basierten Systemen:

  • sudo apt-get install hdparm

Beispiele für die Verwendung

Anzeigen von Festplatteninformationen

Um grundlegende Informationen über eine Festplatte anzuzeigen, verwenden Sie den Befehl `hdparm` mit der Option `-I`. Beispiel:

  • sudo hdparm -I /dev/sda

Dies gibt eine Menge von Informationen über die Festplatte aus, einschließlich des Modells, der Seriennummer, der Firmware-Version, der unterstützten Features und vieles mehr.

Leistungstests

Um die Leseleistung einer Festplatte zu testen, verwenden Sie den Befehl `hdparm` mit der Option `-t`. Beispiel:

  • sudo hdparm -t /dev/sda

Dies führt einen Leseleistungstest durch und gibt die Geschwindigkeit in MB/s aus.

Einstellen der DMA-Verwendung

Um die DMA-Verwendung (Direct Memory Access) für eine Festplatte zu aktivieren oder zu deaktivieren, verwenden Sie den Befehl `hdparm` mit der Option `-d`. Beispiel:

  • sudo hdparm -d1 /dev/sda

In diesem Beispiel wird DMA für die Festplatte `/dev/sda` aktiviert. Ersetzen Sie `1` durch `0`, um DMA zu deaktivieren.

Einstellen des Stromsparmodus

Um den Stromsparmodus einer Festplatte zu aktivieren oder zu deaktivieren, verwenden Sie den Befehl `hdparm` mit der Option `-B`. Beispiel:

  • sudo hdparm -B255 /dev/sda

In diesem Beispiel wird der Stromsparmodus für die Festplatte `/dev/sda` deaktiviert. Ersetzen Sie `255` durch einen Wert zwischen `1` und `127`, um den Stromsparmodus zu aktivieren.

Optionen

Optimierungen

Option Bedeutung
-a Stellt die Sektorenzahl für den FS-Readahead ein.
-A Schaltet die „read-lookahead“-Funktion einer IDE-Festplatte ein oder aus. Normalerweise ist diese Funktion bereits aktiviert.
-c Zeigt den Status oder aktiviert den (E)IDE-32-Bit-I/O-Support.
-d Zeigt, ob für das genannte Gerät der DMA-Modus benutzt wird, oder aktiviert/deaktiviert den Modus.
-E Setzt die CD/DVD Geschwindigkeit. Wird normalerweise nicht benötigt und manchmal ignoriert.
-f Synchronisiert und speichert den Cache-Puffer der Festplatte beim Beenden des Programms.
-F Schreibt, wenn unterstützt, den Schreibcache des Laufwerks.
-g Zeigt die Festplattengeometrie, also Angaben zu Zylinder, Köpfe, (Sektoren), die Größe (in Sektoren) des Laufwerkes und den Offset (in Sektoren) des Devices vom Anfang der Festplatte.
-k Liest oder setzt das Flag "keep_settings_over_reset" für das Laufwerk.
-K Setzt das Flag "keep_features_over_reset".
-m Gibt an, wie viele Sektoren mit einem I/O Interrupt gleichzeitig geholt werden.
-M Stellt das Automatic Acoustic Management (AAM) ein.
-p Versucht, das IDE-Interface-Chipset auf den gewünschten PIO-Modus zu setzen oder den bestmöglichen PIO-Modus einzustellen.
-q Unterdrückt die Ausgabe von Meldungen für die folgenden Optionen.
-r Liest oder setzt das „Read-Only-Flag“.
-u Liest oder setzt das „interrupt-unmask“-Flag.
-W Aktiviert oder deaktiviert bei einem IDE-Laufwerk die Funktion "write-caching".
-X Setzt den IDE-Übertragungsmodus bei neueren (E)IDE/ATA2-Laufwerken.
-B Setzt den APM Parameter, wenn es unterstützt wird.
-C Zeigt den aktuellen „Power-Mode-Status“ einer IDE-Festplatte an.
--idle-immediate Versucht einen geringeren Energiemodus zu erreichen.
--idle-unload Versucht die Köpfe zu parken.
-S Setzt die Standby-Zeit des Gerätes.
-y Setzt das Laufwerk sofort in den Standby Modus.
-Y Setzt das Laufwerk in den Sleep Modus.
-Z Deaktiviert die automatische Energiespar-Funktion einiger älterer Seagate Festplatten.

Energieverwaltung

Option Bedeutung
-B Setzt den APM Parameter, wenn es unterstützt wird. Die Implementierungen der Hersteller sind sehr verschieden, jedoch ist folgende Einteilung üblich: 1 ... 127 beinhaltet ein Spin-Down; 128 ... 254 nicht. Die aggressivste Einstellung ist 1, die schwächste 254. 255 schaltet APM aus, wenn möglich. Eine wichtige Einstellung, um die Lebensdauer bestimmter Festplatten zu verlängern; u.a. hier diskutiert: Diskussion 101050
-C Zeigt den aktuellen „Power-Mode-Status“ einer IDE-Festplatte an. Dieser kann folgende Werte annehmen: „unknown“ - Das Laufwerk unterstützt dieses Kommando nicht; „active“/„idle“ - Normalbetrieb; „standby“ - Low Power Modus, die Festplatte dreht sich nicht oder „schläft“ sogar komplett. Die Optionen -S, -y, -Y und -Z können zur Veränderung der IDE-Power-Modes verwendet werden.
--idle-immediate Versucht einen geringeren Energiemodus zu erreichen. Die Spindel läuft weiter.
--idle-unload Versucht die Köpfe zu parken. Die Spindel läuft weiter. Beide Optionen erst ab hdparm Version 9.3.
-S Setzt die Standby-Zeit des Gerätes. Nach der eingestellten Zeit fährt die Festplatte in den Ruhezustand (entspricht -y). Ein Wert von 0 schaltet diese Funktion aus, maximal bis 255. Die Einteilung ist nicht linear, man muss etwas probieren um auf die gewünschte Zeit zu kommen.
-y Setzt das Laufwerk sofort in den Standby Modus, die Spindel stoppt dabei. Bei Zugriffen wacht es automatisch wieder auf.
-Y Setzt das Laufwerk in den Sleep Modus, welcher am wenigsten Energie benötigt. Die Spindel stoppt auch hier. Normalerweise wird es bei Zugriffen automatisch aufgeweckt. Die benötigte Startzeit ist etwas länger als im Standby Modus.
-Z Deaktiviert die automatische Energiespar-Funktion einiger älterer Seagate Festplatten um ungünstige Spin-Downs zu verhindern.

Konfiguration

Fast alle Einstellungen, die mit hdparm verändert werden, bleiben nur bis zum nächsten Systemstart erhalten. Um dem entgegenzuwirken, gibt es unter /etc/hdparm.conf eine Konfigurationsdatei, die günstiger Weise schon mit selbsterklärenden Beispielen und Beschreibungen gefüllt ist. Eines muss noch erwähnt werden. Durch die neuen libata Treiber spielt es keine Rolle mehr, an welchem IDE Kanal ein Laufwerk Master oder Slave ist - die Device-Nodes unter /dev werden beim Start per Zufall nummeriert. Will man aber für bestimmte Laufwerke bestimmte Einstellungen setzen, bietet es sich an, die automatisch von udev generierten Symbolischen Links unter /dev/disk/ zu verwenden. Demnach kann ein Block zum Beispiel so aussehen:

/dev/disk/by-id/ata-Hitachi_HDT725050VLA380_VFJ401R41S702K { 
        apm = 128
        acoustic_management = 128
        spindown_time = 240
}

Quellen