Radvd einrichten

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Funktion

  • Der Router Advertisement Daemon ist auf einem LAN dann sehr sinnvoll, wenn die Clients automatisch konfiguriert werden sollen.
  • Der Daemon selbst sollte auf einem Linux Gateway Router eingerichtet sein
  • Sie können einige Flags und Informationen im Advertisement spezifizieren.
  • Allgemein werden verwendet:
    • Präfix (notwendige Angabe)
    • Lebensdauer des Präfix
  • Intervall der Advertisements (optional)
  • Nach der korrekten Konfiguration sendet der Daemon die Advertisements über angegebene Interfaces. Die Clients empfangen die Advertisements und konfigurieren automatisch Ihre Adressen mit dem empfangenen Präfix und der Default-Route.


Installation

  • apt install radvd

Einfache Konfiguration mit privaten IPv6 Adressen

cat /etc/radvd.conf

interface ens20
{
        AdvSendAdvert on;
        MinRtrAdvInterval 30;
        MaxRtrAdvInterval 100;
        prefix 2001:0db8:0100:f101::/64 
        {
                AdvOnLink on;
                AdvAutonomous on;
                AdvRouterAddr off;

        };
        RDNSS  2001:4860:4860::8888 {
            AdvRDNSSLifetime 7200;
        }; 
};

AdvSendAdvert on|off

Ein Flag, das angibt, ob der Router regelmäßig Router Advertisements sendet und auf Router Solicitations antwortet.

Default: off

MinRtrAdvInterval seconds

The minimum time allowed between sending unsolicited multicast router advertisements from the interface, in seconds.

Must be no less than 3 seconds and no greater than 0.75 * MaxRtrAdvInterval.

Minimum when using Mobile IPv6 extensions: 0.03.

Default: 0.33 * MaxRtrAdvInterval

MaxRtrAdvInterval Sekunden

Die maximal zulässige Zeit zwischen dem Senden unerwünschter Multicast-Routerankündigungen von der Schnittstelle in Sekunden.

Darf nicht weniger als 4 Sekunden und nicht mehr als 1800 Sekunden betragen.

Minimum bei Verwendung von Mobile IPv6-Erweiterungen: 0,07.

Für Werte unter 0,2 Sekunden werden 0,02 Sekunden hinzugefügt, um die in RFC3775 spezifizierten Planungsgranularitäten zu berücksichtigen.

Default: 600 Sekunden

prefix prefix/length { list of prefix specific options }

Präfix kann ein Netzwerkpräfix oder die Adresse der Schnittstelle sein. Die Adresse der Schnittstelle sollte verwendet werden, wenn Mobile IPv6-Erweiterungen verwendet werden.

Das spezielle Präfix „::/64“ wird auch auf Systemen unterstützt, die getifaddrs() implementieren (auf anderen Systemen schlägt die Konfigurationsaktivierung fehl und radvd wird beendet). Wenn es konfiguriert ist, wählt radvd ein nicht-link-local-Präfix aus, das der Schnittstelle zugewiesen ist, und beginnt damit, es bekannt zu geben.

Dies kann in Nicht-6to4-Szenarien anwendbar sein, in denen sich das Upstream-Präfix ändern könnte. Diese Option ist mit der Base6to4Interface-Option nicht kompatibel. Die AdvRouterAddr-Option ist immer aktiviert, wenn diese Konfiguration verwendet wird.

Alle möglichen Präfix-spezifischen Optionen werden unten beschrieben. Jede Option muss mit einem Semikolon abgeschlossen werden.

Dezimalwerte sind nur für MinDelayBetweenRAs, MaxRtrAdvInterval und MinRtrAdvInterval zulässig. Dezimalwerte sollten nur verwendet werden, wenn Mobile IPv6-Erweiterungen verwendet werden.

Präfixspezifische Optionen

AdvOnLink on|off

Wenn festgelegt, zeigt dies an, dass dieses Präfix für die On-Link-Ermittlung verwendet werden kann. Wenn sie nicht gesetzt ist, macht die Ankündigung keine Aussage über On-Link- oder Off-Link-Eigenschaften des Präfixes. Beispielsweise könnte das Präfix für die Adresskonfiguration verwendet werden, wobei einige der zum Präfix gehörenden Adressen On-Link und andere Off-Link sind.

Default: on

AdvAutonomous on|off

Wenn festgelegt, zeigt dies an, dass dieses Präfix für die autonome Adresskonfiguration verwendet werden kann, wie in RFC 4862 angegeben.

Default: on

AdvRouterAddr off

Wenn festgelegt, wird die Adresse der Schnittstelle anstelle des Netzwerkpräfixes gesendet, wie es für Mobile IPv6 erforderlich ist. Wenn festgelegt, werden die von Mobile IPv6 festgelegten Mindestgrenzen für MinRtrAdvInterval und MaxRtrAdvInterval verwendet.

Default: off

RDNSS 2001:4860:4860::8888 2001:4860:4860::8844

Google IPv6 Nameserver

Rdnss Specific Options

AdvRDNSSLifetime seconds|infinity

Die maximale Dauer, wie lange die RDNSS-Einträge für die Namensauflösung verwendet werden. Ein Wert von 0 bedeutet, dass der Nameserver nicht mehr verwendet werden soll.

Die maximale Dauer, wie lange die RDNSS-Einträge für die Namensauflösung verwendet werden. Ein Wert von 0 bedeutet, dass der Nameserver nicht mehr verwendet werden soll. Der Wert, wenn nicht 0, muss mindestens MaxRtrAdvInterval sein. Um sicherzustellen, dass veraltete RDNSS-Informationen rechtzeitig entfernt werden, sollte dies nicht größer als 2*MaxRtrAdvInterval sein.

Default: 2*MaxRtrAdvInterval

Fehlersuche

  • Mit dem Programm ”radvdump” können Sie gesendete und empfangene Advertisements detailliert betrachten. Die Anwendung ist einfach:
  • radvdump
#
# radvd configuration generated by radvdump 2.19
# based on Router Advertisement from fe80::edb:18ff:fef9:1
# received by interface ens5
#

interface ens5
{
	AdvSendAdvert on;
	# Note: {Min,Max}RtrAdvInterval cannot be obtained with radvdump
	AdvManagedFlag off;
	AdvOtherConfigFlag off;
	AdvReachableTime 0;
	AdvRetransTimer 0;
	AdvCurHopLimit 64;
	AdvDefaultLifetime 300;
	AdvHomeAgentFlag off;
	AdvDefaultPreference medium;
	AdvSourceLLAddress on;

	prefix 2a02:24d8:71:2444::/64
	{
		AdvValidLifetime 86400;
		AdvPreferredLifetime 14400;
		AdvOnLink on;
		AdvAutonomous on;
		AdvRouterAddr off;
	}; # End of prefix definition


	RDNSS 2a01:4f8:c17:2cc5::1
	{
		AdvRDNSSLifetime 7200;
	}; # End of RDNSS definition

}; # End of interface definition
  • Im Output wird jedes Advertisement in einem lesbarem Format dargestellt. Zu sehen sollten die von Ihnen eingestellten Werte sein; falls dem nicht so ist, wurde das Advertisement eventuell nicht von Ihrem radvd gesendet... (für die Rückverfolgung des Routers können Sie die LLAddress, die MAC Adresse des Routers, verwenden...)

Windows Client

  • ipconfig -all
Windows-IP-Konfiguration
   Hostname  . . . . . . . . . . . . : DESKTOP-O38R654
   Primäres DNS-Suffix . . . . . . . :
   Knotentyp . . . . . . . . . . . . : Hybrid
   IP-Routing aktiviert  . . . . . . : Nein
   WINS-Proxy aktiviert  . . . . . . : Nein
Ethernet-Adapter Ethernet Instance 0 2:
   Verbindungsspezifisches DNS-Suffix:
   Beschreibung. . . . . . . . . . . : Red Hat VirtIO Ethernet Adapter #2
   Physische Adresse . . . . . . . . : 0C-96-BA-0E-00-00
   DHCP aktiviert. . . . . . . . . . : Ja
   Autokonfiguration aktiviert . . . : Ja
   IPv6-Adresse. . . . . . . . . . . : 2a02:24d8:71:2444:e5af:fcbb:809d:8e66(Bevorzugt)
   Temporäre IPv6-Adresse. . . . . . : 2a02:24d8:71:2444:10f6:c922:1363:53c7(Bevorzugt)
   Verbindungslokale IPv6-Adresse  . : fe80::f3c7:146e:11a0:7719%3(Bevorzugt)
   IPv4-Adresse (Auto. Konfiguration): 169.254.26.214(Bevorzugt)
   Subnetzmaske  . . . . . . . . . . : 255.255.0.0
   Standardgateway . . . . . . . . . : fe80::edb:18ff:fef9:1%3
   DHCPv6-IAID . . . . . . . . . . . : 353146554
   DHCPv6-Client-DUID. . . . . . . . : 00-01-00-01-2D-2A-FC-82-52-54-00-C6-49-16
   DNS-Server  . . . . . . . . . . . : 2a01:4f8:c17:2cc5::1
   NetBIOS über TCP/IP . . . . . . . : Aktiviert

Enable und Starten

  • systemctl enable radvd --now