Vergleich: Kali Linux vs. Debian

Allgemeines

Ursprung und Ausrichtung
Kriterium	Debian	Kali Linux
Ursprung	Entwickelt seit 1993 von Ian Murdock	Seit 2013, Nachfolger von BackTrack Linux
Ausrichtung	Universelle Distribution (Server, Desktop, Embedded)	Spezialisierte Distribution für Sicherheitsanalysen
Zielgruppe	Administratoren, Entwickler, Privatanwender	Penetration-Tester, Forensiker, Sicherheitsexperten

Technische Merkmale
Kriterium	Debian	Kali Linux
Basis	Eigenständige Distribution	Basiert auf Debian Testing
Paketverwaltung	APT, dpkg	APT, dpkg
Desktop-Umgebung	GNOME (Standard), KDE, XFCE u. a.	XFCE (Standard), GNOME, KDE, i3
Systemtyp	Release-basiert (stable, testing, unstable)	Semi-Rolling Release
Standard-Nutzer	Unprivilegierter Nutzer + sudo	Root-Account (oder sudo bei neueren Versionen)

Paketquellen und Softwareumfang
Kriterium	Debian	Kali Linux
Repositories	Debian Main, Contrib, Non-Free	Eigene Kali-Repositories mit Sicherheitstools
Sicherheitstools	Nur manuell installierbar	Vorinstalliert: nmap, metasploit, burpsuite, etc.
Umfang	Allgemeine Anwendungen	Spezialisierte Tools für Offensive Security
Drittsoftware	Großer Umfang, inkl. LibreOffice, GIMP, etc.	Teilweise nicht enthalten oder muss manuell nachinstalliert werden

Release-Strategie und Aktualität
Kriterium	Debian	Kali Linux
Release-Zyklus	Alle 2–3 Jahre (stable)	Fortlaufende Aktualisierung (Rolling/Semi-Rolling)
Stabilität	Sehr hoch (für produktive Systeme geeignet)	Geringer, da auf Testing basiert – Fokus auf Aktualität
Geeignet für	Server, Desktops, Produktionsumgebungen	Testlabore, Red Teaming, Sicherheitsanalysen

Weitere Unterschiede
Aspekt	Debian	Kali Linux
Community	Große, weltweit aktive Community	Kleinere, spezialisierte Community (Offensive Security)
Live-Modus	Separates ISO möglich	Live-Modus mit Persistence standardmäßig integriert
Netzwerk-Features	Standard-Netzwerktools	Erweiterte Forensik- und Sniffing-Tools (z. B. Wireshark, Aircrack-ng)
Ruf	Stabil, bewährt, vielseitig	„Hacker-Distribution“, beliebt in CTFs und Security-Kreisen